Verdrängung und Resignation – oder Hoffnung, Mut und Handeln?

(Marie Heitfeld, Christoph Bals in Weitblick 2021/01, Germanwatch e.V.)

Wie wir die Emotionen, die die Folgen von Klimaüberhitzung und Biodiversitätsverlust möglicherweise in uns auslösen, in wirkungsvolles Handeln umwandeln können, lesen Sie heute in Teil 3 zum Abschlussunserer Serie:

„Ein resilienter Umgang mit Emotionen

Wie lassen sich unsere Emotionen und ein Umgang damit befördern, der zu informiertem und strategischem Handeln motiviert? In der Bildungsarbeit, aber auch im Journalismus, ist es zentral, auf die Vermittlung von mitunter sehr bedrückenden Fakten Lösungsansätze folgen zu lassen. Ideen für Engagement und deren wirksame Umsetzung sollten in den Mittelpunkt gerückt werden, damit Menschen nicht in Resignation verfallen. Gemeinschaften, in denen eine vertrauensvolle Atmosphäre herrscht, können außerdem einen Austausch über Emotionen ermöglichen, der hilft, sich von „Erstarrungs“ [„freeze“] – oder „Flucht“ [„flight“] -Reaktionen zu lösen. Auch die Auseinandersetzung mit den Emotionen und Bedürfnissen derer, die sich gegen die notwendige Transformation stellen, kann ein wirksamer Impuls zum wirkungsvollen Handeln und zu wichtigen neuen Formen der Kooperation sein. Indem Medien Erfolgsgeschichten aufgreifen, in denen Menschen durch ihr gemeinsames Engagement einen Unterschied gemacht haben, können sie anderen helfen, Hoffnung wiederzugewinnen und selbst aktiv zu werden. Hier haben Medien eine große Verantwortung, denn sie können wählen, über welche Perspektiven sie berichten.

Wie können wir nun von negativen Emotionen ins Handeln kommen? Hier spielt Hoffnung eine besonders wichtige Rolle. Ob wir aktiv werden und uns engagieren, hängt stark davon ab, ob wir glauben, dass eine nachhaltige Zukunft erreichbar ist und unser Engagement etwas dazu beitragen kann. Ideen, wie wir uns für nachhaltigere Strukturen in unserem Umfeld einsetzen können, geben uns Hoffnung, etwas verändern zu können und motivieren uns in der Folge stärker zum Handeln. Erleben wir politische Wirksamkeit in einer Gruppe, kann das unsere Ängste und Sorgen eindämmen und Hoffnung machen. Gemeinsames Engagement, das politisch oder im eigenen Umfeld die Weichen für die notwendige Transformation zu einer sozial und ökologisch gerechteren Gesellschaft stellt, ist also nicht nur gut für die Gesellschaft, sondern hilft auch, aus negativen Emotionen Handlungsmotivation entstehen zu lassen.

Quelle: Weitblick 2021/01 https://germanwatch.org/de/20182 (Nachdruck mit Erlaubnis der AutorInnen)

Für die Schriesheimer Ökostromer
Winfried Plesch