Enthüllt: Weltbank pumpt Milliarden in fossile Energieträger
Eine von urgewald in Auftrag gegebene Studie entlarvt die mächtigste Entwicklungsinstitution der Welt beim Klimaschutz. Sie zeigt, dass die laufende Energieprojektfinanzierung der Weltbankgruppe für fossile Energieträger rund drei Mal so hoch wie die für klimaschonende erneuerbare Energieträger ist 1): Rund 21 Milliarden US-Dollar fließen in die Sektoren Kohle, Öl und Gas – lediglich 7 Milliarden in Bereiche wie Solarenergie oder Windkraft. Allein in den letzten fünf Jahren hat die Bank 12 Milliarden US-Dollar für Projekte ausgegeben, die fossile Industrien unterstützen. Autorin der Studie ist die langjährige US-Expertin für multilaterale Finanzprojekte Heike Mainhardt, die über 675 Energieprojekte der Weltbankgruppe analysierte. Damit legt sie die aktuellste Analyse zu den fossilen Geschäften der Weltbank vor. Kurz nachdem die Weltgemeinschaft 2015 in Paris das Weltklimaabkommen beschlossen hatte, sagte der damalige Weltbank-Präsident Jim Yong Kim, die Bank werde „alles geben“, um die von der Weltgemeinschaft beschlossenen Ziele für die Erderwärmung zu realisieren. „Es ist enttäuschend zu sehen, dass die Weltbankgruppe weiterhin so viel öffentliches Geld für fossile Brennstoffe bereitstellt. Damit untergräbt die Bank ihre eigenen Bemühungen für erneuerbare Energiequellen und die Erreichung der Pariser Klimaziele“, sagt Mainhardt. Sie fordert die Bank auf, ihre Finanzierung für Fossile schnell zurückzufahren und Nehmerländern zu helfen, schnell klimaschonende Energiesysteme aufzubauen. Mainhardt recherchierte ausschließlich in den öffentlichen Datenbanken auf den Webseiten der Weltbankgruppe. Zu ihrer Analyse gehörten Energie-Projektkredite für Nehmerländer und Unternehmen, außerdem umfangreiche Finanzprogramme sowie Beratungsdienstleistungen und weitere finanzielle Hilfen für Regierungen in Entwicklungsländern …
Weitere Informationen und die Fakten zur laufenden Energieprojekt-Finanzierung der Weltbank finden Sie in der urgewald-Pressemitteilung und der aufgeführten Studie „World Bank Group Financial Flows Undermine the Paris Climate Agreement“.
1) Die Bank stellte auch 7 Milliarden US-Dollar für Großstaudämme mit über 50 Megawatt Leistungzur Verfügung. Diese zählen für urgewald und die Autorin nicht zu „klimaschonendenEnergieträgern“, weil sie u.a. Zwangsumsiedlungen und schwere Umweltschäden verursachen.
Quelle: urgewald-Pressemitteilung:
https://urgewald.org/medien/enthuellt-weltbank-pumpt-milliarden-fossile-energietraeger
Studie: „World Bank Group Financial Flows Undermine the Paris Climate Agreement“:
https://urgewald.org/sites/default/files/World_Bank_Fossil_Projects_WEB.pdf
Für die Schriesheimer Ökostromer
Bernhard Huck