Der Ausstieg aus der Atomenergie

Am 15. April, dem Tag, an dem die letzten drei Atomkraftwerke (AKW) in Deutschland abgeschaltet wurden, waren wir Schriesheimer Ökostromer endlich wieder mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt für Sie da. Es hat uns Spaß gemacht, mit Ihnen zu sprechen, zu diskutieren und auch zu sehen, dass unser gemeinwohlorientiertes Kooperationsprojekt mit den Elektrizitätswerken Schönau (EWS) und der Klimaschutzplus Energiegenossenschaft weiterhin in Schriesheim auf Interesse und Zustimmung stößt.

Wir freuen uns, dass nun der Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie zur Stromerzeugung geschafft ist. In Deutschland wird ab sofort kein neuer hochradioaktiver Müll mehr produziert, für den eine sichere Endlagerung bislang immer noch nicht in Sicht ist. Dass aus bestimmen Ecken die Diskussion angefacht wird, die AKWs doch weiterlaufen zu lassen, nervt eigentlich nur. Selbst die FDP in Person ihres stellvertretenden Bundesvorsitzenden Johannes Vogel meinte bei Anne Will (ARD-Talkshow vom 16.4.2023) zu Markus Söders Forderung, in Bayern selbst für die Energieversorgung unabhängig vom Bund verantwortlich zu werden: „Söder wechselt seine Positionen wie Unterhosen.“ Da steckt hinter Söders Vorstoß womöglich der Wunsch, wieder neu in die Kernkraft einzusteigen. Harald Lesch zerlegte in derselben Sendung diese Wünsche nach Nutzung der Atomkraft in nur drei Minuten: Er nannte die 1900 Castor-Behälter mit strahlendem Atommüll, die wir als „Geschenk“ (Zitat) den nachfolgenden Generationen hinterlassen. Ökonomisch machten AKW überhaupt keinen Sinn mehr, weil sie viel zu teuer produzierten und keine Versicherung der Welt die Risiken des Betriebes eines AKW versichere. Er wies auch auf einen Umstand hin, den wir an dieser Stelle ebenfalls schon thematisiert haben: Zu Frankreich mit seinen 57 AKW kommentierte er mit Blick auf zu erwartende Trockenperioden: „Die haben gerade kaum Wasser zum Kühlen. Im Sommer dann gar keins mehr.“ Nukleare Technologieversprechen wie die Verwertung radioaktiven Mülls im Betrieb eines AKW, oder die Kernfusion sind für ihn nichts anderes als Träume für eine sehr ferne Zukunft. Sein Fazit zur Atomenergie: „Finger weg, nie wieder!“

Schriesheimer Ökostrom+ dagegen ist der perfekte Ausstieg aus fossilen Energien und dient dem Gemeinwohl, also Förderung der Energiewende mit doppeltem Effekt.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen sonnigen Frühling mit vielen erholsamen Stunden im wunderschönen Schriesheimer Waldschwimmbad, das soeben wieder die Badesaison eröffnet hat.

Quelle: stern.de/politik vom 17.04.2023

Für die Schriesheimer Ökostromer
Winfried Plesch