Aus Fukushima gelernt?

Wenn Sie in Schriesheim die Schönauer Straße von der Post in Richtung Radladen oder Textilhaus Jöst entlang laufen, dann achten Sie doch bitte ab kommendem Freitag ausnahmsweise auf die großen Plakatwände an der Einmündung der Kirchstraße. Warum? Wir wünschen uns, dass Sie in Gedanken kurz innehalten und sich an die Katastrophe von Fukushima vor genau zehn Jahren erinnern.

Gemeinsame Großplakat-Aktion vom Münchner Umweltinstitut und .ausgestrahlt (Plakat: Agentur 123Plakat.de GmbH, Bünde)

Was geht Ihnen dabei durch den Kopf? Was glauben Sie, haben wir, was hat die Politik daraus gelernt? Immer noch sind in Deutschland sechs Atomkraftwerke am Netz. In jedem kann es jeden Tag zu einem schweren Unfall kommen. Auch wenn Politiker, Sachverständige, Aufsichtsbehörden und Betreiber stets betonen, dass die Meiler „sicher“ seien. Aber trotzdem kann sich „Fukushima“ auch in jedem anderen AKW auf der Welt wiederholen. Manchmal zumindest gibt es vorher Warnhinweise. So wie in Neckarwestheim-2, dem jüngsten deutschen AKW. Mehr als 300 Risse wurden dort in den vergangenen drei Jahren entdeckt. Es handelt sich dabei um gefährliche Spannungsrisskorrosion an den dünnen Rohren in den Dampferzeugern. Auch große und tiefe Risse waren dabei. Und es sind sogenannte „Schnellläufer“ möglich. Das sind Risse, die urplötzlich entstehen und sich in Windeseile durchs Metall fressen. Der Schadensmechanismus ist bis heute nicht gestoppt, der Reaktor immer noch am Netz. Das ist aus unserer Sicht unverantwortlich.

Wir Schriesheimer Ökostromer schließen uns daher der Forderung von .ausgestrahlt und den IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.) uneingeschränkt an: Bitte Neckarwestheim-2 sofort abschalten!

Quellen:
https://www.ausgestrahlt.de/blog/2021/01/29/zehn-jahre-danach/
https://www.ippnw.de/atomenergie/themen-projekte.html

Für die Schriesheimer Ökostromer
Winfried Plesch