REDISPATCH – ein Zauberwort?

Es hört sich ein bisschen an wie ein besonders kunstvoller Schlag beim Tennis. In Wirklichkeit bezeichnet REDISPATCH einen Vorgang im Zusammenspiel zwischen Strommarkt, Elektrizitätswerken und Netzbetreibern. 
Stellen Sie sich vor, in Norddeutschland weht gerade kräftig der Wind und die Windkraftanlagen produzieren jede Menge Strom, der preiswert an der Strombörse angeboten wird. Nun ersteigert ein Stromversorger aus unseren südlichen Nachbarländern, z. B. aus Österreich oder der Schweiz, diesen billigen Strom. Tolles Geschäft für ihn, aber die Frage ist: Wie kommt dieser Strom von Norddeutschland z.B. in die Schweiz? Sie ahnen es schon: Gar nicht! Weil nämlich die dazu nötigen Leitungen nicht vorhanden sind. Sie meinen, dann müsste der Kauf doch auch nicht möglich sein. Ja, das ist nun der Haken: Doch, er ist es! Und hier kommt der Vorgang namens REDISPATCH um die Ecke. Die Netzbetreiber, die z.B. die Schweiz beliefern können, müssen nun schauen, woher sie den bestellten Strom nehmen. Und da steht doch so ein wunderbares, eigentlich völlig überflüssiges Atomkraftwerk in der Nähe von Heilbronn in Neckarwestheim. Dessen Atomstrom wird jetzt statt des norddeutschen Windstroms in die Schweiz geliefert, aber eben nicht zu seinem Gestehungspreis, sondern zum Preis des billigen Windstroms. Und wo bleibt der Windstrom aus dem Norden? Im Zweifelsfall wird der mangels Abnehmer gar nicht produziert, sondern die Windkraftanlage abgeschaltet. Und wer bezahlt für diesen Unsinn? Am Ende alle Stromkunden über ihre Stromrechnung, die solche Verkaufsmodelle z.B. über die Netzentgelte mitfinanzieren. 
Na? Alle Klarheiten beseitigt? Wenn Sie noch Fragen haben, besuchen Sie uns demnächst wieder an unserem Infostand auf dem Wochenmarkt. Wir werden ihn rechtzeitig ankündigen. Oder besuchen Sie die Internetseite von .ausgestrahlt: 
https://www.ausgestrahlt.de/. Dort finden Sie weitere Informationen, besonders auch eine Analyse des von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Stresstests. Wir als Schriesheimer Ökostromer schließen uns den Forderungen von .ausgestrahlt an: 

1. Alle AKW abschalten! 

2. Stresstest richtig lesen! AKW sind weder für die Stromversorgung noch die 
Netzsicherheit nötig. 

3. Der Markt muss der Physik folgen! Strom nur exportieren, für den es auch Leitungskapazitäten gibt. 

4. Zielführende, sozial ausgleichende Maßnahmen zur Bewältigung der Energiepreiskrise statt unsinniger Atom-Debatten!

Für die Schriesheimer Ökostromer
Winfried Plesch