Vogeltod: Nicht nur Windräder (Teil 2 von 5):

„An Glasscheiben sterben europaweit nach Schätzungen 240.000 Vögel pro Tag, im Jahr wären das knapp 90 Millionen Tiere“ schreibt das Bundesamt für Naturschutz und erläutert das an einem Beispiel: „Bei einer einjährigen Untersuchung am Bonner Post-Tower kollidierten etwa 1.000 Vögel allein mit diesem Gebäude, 200 davon starben dabei sofort, einige Hundert weitere waren Todeskandidaten durch Desorientierung oder Verletzungen.“ „Glas tötet unspezifisch, also potenziell alle Vogelarten, denn es wird in fast jeder Flughöhe verbaut“, sagt Judith Förster, Leiterin des Projekts „Vermeidung von Vogelschlag an Glas“ beim Umweltverband BUND in Nordrhein-Westfalen. „Es tötet Vögel unabhängig von Art, Alter, Geschlecht und Uhrzeit.“

Die promovierte Biologin hat nicht nur entsprechende Studien aus den USA ausgewertet, sie steht auch im Kontakt mit vielen Vogelstationen in Deutschland. Dorthin werden regelmäßig Vögel ganz verschiedener Arten gebracht, die Opfer von Glas wurden. „Greifvögel, Spechte – sogar sehr oft –, Singvögel, Waldschnepfen; Zugvögel, standorttreue Vögel, einfach alles, bis hin zu einem Storch, bei dem die Kollision sogar live beobachtet wurde.“
„Für den Weißstorch stellen Stromschlag und Anflüge an Freileitungen nach wie vor die häufigste Todesursache dar“, heißt es beim Bundesamt für Naturschutz. Beim Uhu gehen laut der Behörde 50 Prozent der bekannt gewordenen Todesfälle auf Kollisionen mit Verkehr und Freileitungen zurück. „Besonders gefährdet sind Jungtiere, von denen in der Eifel jährlich schätzungsweise 25 Prozent durch Straßentod verenden.“

Das Bundesamt für Naturschutz nennt noch eine weitere Gefahrenquelle: „Die industriell betriebene Fischerei bedroht nicht nur die Bestände vieler Fischarten, sondern auch die zahlreicher anderer Tierarten, darunter Seevögel.“ In der Nord- und Ostsee führe vor allem der Einsatz von Stellnetzen und Reusen zu Verlusten unter den Seevögeln. „Jährlich ertrinken in beiden Gewässern insgesamt etwa 100.000 bis 200.000 Seevögel in Stellnetzen, davon etwa 80 Prozent in der Ostsee“, so das Bundesamt.

(Quelle: www.Klimaretter.info)

Fortsetzung folgt!

Info-Broschüre vom BUND: Vogelschlag an Glas – Das Problem und was Sie dagegen tun können.

=> Teil 1 der Serie Vogeltod: Nicht nur Windräder

Für die Schriesheimer Ökostromer
Volker-Georg Altmann