Torffrei – gut für Pflanzen und das Klima

Spätestens nach den „Eisheiligen“ ist es für viele von uns wieder an der Zeit sich seinen geliebten Pflanzen zu widmen. Es wird umgetopft und neu gepflanzt. Zuvor jedoch muss Blumenerde her. Torf ist bei vielen Hobbygärtnern ein geschätzter Bestandteil von Blumenerde, denn Torf ist nährstoffarm, hat einen sauren pH-Wert und gute physikalische Eigenschaften, die Pflanzen entgegenkommen. Doch Pflanzen gedeihen auch ohne Torferde ausgezeichnet. Torf kann zwar schnell viel Wasser aufnehmen, aber genauso schnell wieder abgeben. Daher ist an heißen Tagen die Gefahr groß, dass die Pflanzen – speziell in Töpfen oder Kübeln – austrocknen und ohne häufiges Gießen eingehen. Ich persönlich verwende nur noch torffreie Pflanzenerde. Denn der Abbau von Torf schadet dem Klima und der Umwelt; Moore werden zerstört und damit der spezifische Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten. Moore binden zudem große Mengen klimaschädliches Kohlendioxid (CO2). So speichern weltweit intakte Moore etwa doppelt so viel CO2 wie alle Wälder zusammen. Auf Torf zu verzichten bedeutet CO2 einzusparen. Denn durch den Abbau von Torf werden große Mengen CO2, das in den Mooren gebunden war, freigesetzt und gelangen somit in die Atmosphäre – jährlich sind das etwa 4-5 Millionen Tonnen CO2. Des Weiteren dienen Moore dem Hoch- und Grundwasserschutz. Torf stammt aus entwässerten Mooren, die im Laufe von vielen tausend Jahren entstanden sind. Torf wird zwar auch heute noch gebildet, aber nur sehr langsam – jährlich eine Schicht von nur einem Millimeter.

Umweltexperten und Naturschützer raten daher Pflanzenerde ohne Torf zu kaufen. Entsprechende Angebote gibt es im Fachhandel aber auch bei einzelnen Baumarktketten sowie zeitweise bei Supermarkt-Discountern. Torffreie Erden erkennt man immer durch Hinweise wie „torffrei“ oder „ohne Torf“ auf der Verpackung. Ein zehnseitiger Einkaufsführer für torffreie Blumenerde des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bietet Hilfe und Orientierung. Die PDF-Datei zum Download und weitere Infos zu Moorschutz und torffreiem Gärtnern finden Sie unter www.bund.net/torffrei.

Wer torffrei gärtnert, leistet aktiv einen Beitrag zur Erhaltung von Mooren und schützt damit gleichzeitig auch Natur und Klima. Steigen auch Sie auf torffreie Erden um!

Für die Schriesheimer Ökostromer
Bernhard Huck