Ökostromer besuchen mit sechs Ferienprogrammkindern das Holzheizkraftwerk der Stadtwerke Heidelberg im Pfaffengrund
„Wie geht das noch mit der Photosynthese bei den Pflanzen? Und warum gilt das Holzheizkraftwerk als CO2-neutral?“ Solche und weitere Fragen trieben die sechs SchülerInnen im Alter von 11 bis 13 Jahren beim Besuch des Holzheizkraftwerkes der Stadtwerke Heidelberg im Pfaffengrund um. Besonders erfreulich zu beobachten war, dass sie diese Fragen untereinander diskutierten und das Thema Photosynthese sogar selbst lösten. Zur Vorbereitung hatten die Teilnehmer bereits am Treffpunkt auf dem Schillerplatz Kurzinformationen und ein Schaubild des Holzheizkraftwerkes erhalten, um sich während der Fahrt mit der OEG ein klein wenig auf die Besichtigung einstimmen zu können. An der Pforte der Stadtwerke machte dann Herr Kreutzer von der RNZ noch ein Foto von uns, bevor uns Herr Heiko Faulhammer, der Projektleiter des Holzheizkraftwerkes begrüßte. Nach einer interessanten Präsentation zur Einführung erklärte er ausführlich das Schaubild des Holzheizkraftwerkes und beantwortete Fragen der Jugendlichen. Diese erfuhren zum Beispiel, dass „KWK“ für Kraft-Wärme-Kopplung steht, die hier im Holzheizkraftwerk verwirklicht ist. Das bedeutet, dass Strom (= Kraft) und Wärme gleichzeitig erzeugt werden. Der von der Holzverbrennung auf 450°C erhitzte Wasserdampf treibt mit 38 bar Druck über eine Turbine den Generator an, der eine Leistung von 3 MW Strom liefert. Übers Jahr werden so 24.000 MWh Strom produziert. Der immer noch heiße Dampf wird nach der Turbine einem Wärmetauscher zugeführt, in dem das Wasser für die Fernwärmeversorgung erhitzt wird. An dieser Stelle liefert das Holzheizkraftwerk jährlich 80.000 MWh Wärme. Damit können alle Bewohner der Bahnstadt in Heidelberg mit Strom und Wärme versorgt werden. Beeindruckend war noch für uns alle der Blick durchs Schauglas in die Feuerbox der Anlage, ein Blick wie ins „Höllenfeuer“. Bei über 1000°C werden hier Grünschnitt und Holzabfälle verbrannt. Ganz wichtig ist aber auch die Rauchgasreinigung, mit der sowohl die NOx- als auch die Staubgrenzwerte im Abgas des Holzheizkraftwerkes deutlich unterschritten werden. Bei der letzten TÜV-Überprüfung wurden am Kamin keinerlei Staubpartikel im Abgas der Anlage festgestellt. Die Luft über Heidelberg bleibt also sauber. Kurz vor 16.00 Uhr kehrten wir mit diesen Eindrücken nach Schriesheim zurück. Zum Abschluss gab’s für alle noch ein Eis vom Cafè Doppio – und strahlende Gesichter.
Winfried Plesch
für die Schriesheimer Ökostromer
unabhängig und parteiübergreifend