Neues aus dem urgewald – Anleger verlieren Kohle

1. Norwegens Pensionsfonds zeigt RWE die Rote Karte
Europas größter CO2-Verursacher RWE wird aus dem Pensionsfond der norwegischen Regierung ausgeschlossen. Gemäß den Empfehlungen des Ethikrates der norwegischen Zentralbank trennt sich der staatliche Pensionsfonds von allen Anteilen an RWE und elf weiteren Unternehmen, deren Geschäftsmodell auf fossilen Brennstoffen beruht. Darunter befinden sich fünf Kohle- und sieben Ölfirmen. Grundlage der Entscheidung sind die vom norwegischen Parlament verschärftenKriterien für Beteiligungen des Fonds vom Juni 2019. Norwegen geht damit konsequent seinen Weg.

2. Keine Versicherungen mehr für Kohlefirmen von der Allianz
Ende April hat der Versicherer Allianz eine aktualisierte Richtlinie zu seinen Kohleeinschränkungen im Versicherungsgeschäft veröffentlicht. Danach will die Allianz ab dem Jahr 2023 keine Sach- und Unfallversicherung mehr für Unternehmen anbieten, deren Geschäftsmodell zu einem Großteil auf Kohle basiert und die keinen klaren Kohleausstiegspfad verfolgen. Bisher werden bereits Versicherungen für Kohleprojekte, das bedeutet konkret für neue Kohlekraftwerke und –minen, von der Allianz nicht mehr abgeschlossen.

Dazu kommentiert Regine Richter von urgewald e.V.: „Der Schritt der Allianz belegt abermals, dass Kohle als Geschäftsmodell keine Zukunft hat. Vor knapp zwei Jahren schloss die Allianz erstmals die Projektversicherung für Kohle aus. Unternehmen mit einem massiven Kohleanteil konnten jedoch weiter Versicherungen von der Allianz erhalten. Nun schließt die Allianz diese große Lücke.“

3. Auch Deka und Union Investment schränken Kohle-Investitionen ein
Der Fondsanbieter der Sparkassengruppe, Deka Investment, hat bekanntgegeben, erstmals seine Kohle-Investitionen in sämtlichen Publikumsfonds deutlich einzuschränken. Seit dem 1. Mai werden alle Unternehmen aus den Deka-Fonds ausgeschlossen, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes im Kohlebergbausektor machen. Für Energieerzeuger gilt ein Schwellenwert von 40 Prozent der Stromerzeugung mit Kohle.

Auch Union Investment, der Fondsanbieter der Genossenschaftsbanken, wird Kohle-Investitionen in seinen Publikumsfonds stärker einschränken. Statt wie bisher Unternehmen ab einem Umsatz im Kohlebergbausektor von über 30 Prozent auszuschließen, gilt seit Kurzem ein schärferer Schwellenwert von 5 Prozent. Energieerzeuger sollen ab einem Anteil von über 25 Prozent Stromerzeugung mit Kohleaus den Fonds von Union Investment herausfallen, wenn sie keine „glaubwürdige Klimastrategie“ vorweisen können oder ihre Klima-Meilensteine nicht einhalten.

Quelle: Medienmitteilungen des urgewald e.V. im Internet
    

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Für die Schriesheimer Ökostromer
Winfried Plesch