Lokale Energiewende ist möglich
Im Kyoto-Protokoll hat sich die Staatengemeinschaft verpflichtet, die globale Erderwärmung auf maximal 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Deutschland hat das Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen folgendermaßen zu vermindern:
• 40% bis 2020
• 55% bis 2030
• 70% bis 2040
• 80 – 95% bis 2050
Das soll vor allem durch den Ausbau erneuerbarer Energien und einer Steigerung der Energieeffizienz erreicht werden.
Die Kommunalpolitik ist beim Klimawandel ein entscheidender Faktor. „Global denken – lokal handeln“ ist zwar seit 30 Jahren eine ökologische Binsenweisheit, doch sie wird – wie fast alle Binsenweisheiten – zu wenig beachtet.
Für den Klimaschutz heißt diese schlichte Erkenntnis:
Die Kommunalpolitiker müssen vor Ort umsetzen, was in Brüssel und Berlin beschlossen wurde. Jeder Bürgermeister, jeder Gemeinderat und jeder Ortschaftsrat kann dafür sorgen, dass in seiner Kommune bis 2020 die CO2-Emissionen um 40% und bis 2050 um etwa 80% gesenkt werden.
Beim Klimaschutz ist entscheidend dass alle mitmachen, sowohl Kommunalpolitiker aller Parteien als auch die Bürger der Gemeinde. Eine einzelne Solaranlage auf einem Dach produziert zwar Ökostrom, aber der Stromverbrauch einer Stadt wird erst ökologisch, wenn Photovoltaikanlagen auf vielen oder auf den meisten Dächern sind oder die Mehrzahl der Stromkunden einer Kommune den Stromanbieter wechselt.
Wenn alle Menschen einer Gemeinde auf Ökostrom umsteigen, dann reduzieren sie den CO2-Ausstoß durch Elektrizität auf Null. Und dieser Umstieg erfordert einen bürokratischen Zeitaufwand von etwa 3 Minuten.
Richtig ist, dass wir beim Umstieg auf solare Energieversorgung noch Speicherprobleme haben, aber richtig ist auch, dass diese Probleme lösbar sind. Die Probleme der fossilen Energieträger – wie die Endlichkeit, die Klimazerstörung oder die ungelöste Entsorgungsfrage beim Atomausstieg – sind hingegen unlösbar.
Statt heimische, kostenlose und umweltverträgliche Energie zu nutzen, lassen wir uns Öl aus Saudi-Arabien, Gas aus Sibirien und Uran aus Australien liefern.
Deshalb muss in sämtlichen Rathäusern der Klimaschutz von einer Neben- zur Hauptsache werden. Kommunalpolitiker müssen für den Klimaschutz sensibilisiert werden. Warum? Weil Klimaschutz kein linkes oder rechtes, auch kein grünes oder gelbes, sondern das Thema der Zukunft ist, und dieses Thema wird für immer mehr Menschen wahlentscheidend werden. Vor allem für Wähler mit Kindern.
Energieeffizienz und Klimaschutz ist nicht alles, aber ohne Klimaschutz ist bald alles nichts.
Für die Schriesheimer Ökostromer
Volker-Georg Altmann