Höchstgelegener Windpark Deutschlands eingeweiht:

Nach vier Jahren Planungs- und Bauzeit ist am 8. Juli 2017 bei Schopfheim der Windpark „Rohrenkopf“ der EWS Elektrizitätswerke Schönau eG offiziell eingeweiht worden. Mit 1.150 Höhenmetern ist es der höchst gelegene Windpark Deutschlands.

Einweihung des EWS-Windparks Rohrenkopf bei Gersbach (Gemeinde Schopfheim) in Anwesenheit von Minister Franz Untersteller. Foto: Elektrizitätswerke Schönau (EWS)

Einweihung des EWS-Windparks Rohrenkopf bei Gersbach (Gemeinde Schopfheim) in Anwesenheit von Minister Franz Untersteller (3. v. l.).
Foto: Elektrizitätswerke Schönau (EWS)

Im Vorfeld der Einweihung lobte Minister Franz Untersteller: „Es ist ein exzellenter Windkraftstandort, der die Energiewende sowohl im Südschwarzwald als auch in Baden-Württemberg weiter in Richtung neue Energiewelt voranbringen wird.“
An dem Windpark können sich Interessenten auch noch nach der Inbetriebnahme an drei der fünf Anlagen beteiligen. „Das ist ein gutes Modell“, betonte Untersteller, „es ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern, den eingeschlagenen Weg der Energiewende zu unterstützen, weg von der Atomkraft und den fossilen Energieträgern, hin zu erneuerbaren Energien und mehr Klimaschutz.“ Die Menschen vor Ort könnten so von der natürlichen Ressource Wind profitieren, so der Minister.
Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer sagte: „Der Regierungsbezirk Freiburg hat einen bedeutenden Anteil am Ausbau der Windkraft in Baden-Württemberg. Dabei spielt die Akzeptanz vor Ort eine ganz wesentliche Rolle, um der dezentralen Energiewende eine Chance zu geben. Mit der Einweihung des Windparks Rohrenkopf gelingt ein deutlicher Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien und ein Vorzeigeprojekt zur Bürgerbeteiligung. Das stärkt die lokale Wertschöpfung und gezielt den Ländlichen Raum wie hier in Schopfheim.“

Der Windpark besteht aus fünf Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von 149 m und einer Nennleistung von je 3 MW. Er soll bis zu 45 Mio. kWh Strom im Jahr erzeugen können, dies entspricht dem Stromverbrauch von rund 13.000 Haushalten mit einem Durchschnittsverbrauch von 3.500 kWh.

Der Windpark am Rohrenkopf ist laut Sebastian Sladek das „mit Abstand größte und spektakulärste Projekt der EWS“. Mit diesem Projekt habe das Unternehmen seine Stromproduktion „auf einen Schlag verdoppelt“. Die Investitionen für den Windpark lagen bei 29 Mio. €. Nach Angaben der EWS ging die letzte der fünf Anlagen im Januar 2017 in Betrieb. Für ein erstes Fazit bezüglich der eingespeisten Strommenge sei es nach rund sechs Monaten Betriebszeit derzeit noch zu früh. Die Monate Februar bis April seien aber „sehr windstark“ gewesen.

Betreiber von Windkraftanlagen müssen eine „Ökologische Ersatzleistung“ als Ausgleich für den Eingriff in die Natur leisten. Im Falle des Windparks am Rohrenkopf musste EWS an die Stiftung Naturschutzfonds über 500.000 € überweisen, die der Finanzierung von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen dient.

Für die Schriesheimer Ökostromer
Volker-Georg Altmann