Großspeicher – der Ausbau boomt

Im letzten Jahr wurden in Deutschland so viel Anträge für Großspeicher gestellt wie noch nie. Ausgelöst wurde dieser Boom durch die Energiekrise 2022 und nahm 2024 so richtig Fahrt auf.

Übertragungsnetzbetreiber berichten, dass in Deutschland aktuell Großspeicher mit einer Leistung von 1,2 Gigawatt (GW) installiert sind. Laut RWTH Aachen entspricht das 1,4 GW-Stunden (GWh) oder anders gesagt dem durchschnittlichen Tagesverbrauch an Strom von 140.000 Haushalten. Ehrlich gesagt, das sind nicht so viele. Die Anträge für Großspeicher, die nun 2024 vorliegen, belaufen sich auf eine Gesamtleistung von 161 GW, also mehr als 100-mal so viel wie aktuell existieren. Werden auch nur 70-80 % der Anträge umgesetzt, und das ist laut Übertragungsnetzbetreiber eine durchaus realistische Zahl, dann sprechen wir über eine Gesamtleistung von 113 bis 129 GW. Mit einer Speicherzeit von 3 Stunden (aktueller realistischer Wert) ergibt das bei einer 120 GW Leistung rund 420 GWh für den täglichen Stromverbrauch von nahezu 42 Millionen Haushalten in Deutschland.

Warum boomt der Ausbau von Großspeichern?

Großspeicher bieten mehrere Möglichkeiten:

  • Stabilisierung des Stromnetzes. Durch den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien spielen Großspeicher eine immer wichtigere Rolle. Naturgemäß gibt es bei Solar- und Windenergie Stromschwankungen, die mithilfe dieser Speicher ausgeglichen werden können. Man spricht dabei von Regelenergie, der Reserve, die bei Bedarf in das Stromnetz eingespeist wird.
  • Bereitstellung der Regelenergie
  • Teilnahme am kurzfristigen Stromhandel
  • Teilnahme am sogenannten Day-Ahead-Markt, der aus wirtschaftlicher Hinsicht noch viel interessanter ist. Der Day-Ahead-Markt ist nichts anderes als der Handel von Strom für den folgenden Tag an der European Power Exchange Strombörse.

Deutschland wird dann ein echter Mitspieler auf diesem Strommarkt.

Im letzten Mitteilungsblatt konnten Sie in unserem Artikel lesen, dass es für viele Strombetreiber günstiger war, Strom aus dem Ausland zu kaufen, als diesen hier in Deutschland zu erzeugen. Das lag am Strompreis auf dem Strommarkt. Im vergangenen Jahr bestand zwischen dem geringsten und höchsten Preis pro Megawattstunde ein Unterschied von fast 120 Euro. Mit Großspeichern können solche Preisunterschiede vermieden werden.

Kurz gesagt, der schnelle Ausbau von Großspeichern in Deutschland ist wichtig und richtig.

Und wenn Sie einen Beitrag zur Energiewende jetzt leisten wollen, dann wechseln Sie doch zum „Schriesheimer Ökostrom+“.

Quelle: https://battery-charts.rwth-aachen.de/

Für die Schriesheimer Ökostromer
Prisca Henheik