GASTBEITRAG
Was wäre die beste Lösung für die Heizzentrale im Kurpfalz-Schulzentrum?
In der Rhein-Neckar-Zeitung vom 08.04.2022 erschien im Lokalteil für Schriesheim (Seite 3)
nachstehender Leserbrief, den wir an dieser Stelle mit freundlicher Genehmigung des Autors
abdrucken:
Keine beste Lösung
Vollautomatische Pelletheizungen dürfen auf keinen Fall verwechselt werden mit Kaminöfen. Letztere verbrennen das Holz deutlich schlechter und tragen sicherlich die Hauptverantwortung für die uns allen bekannte Belästigung, die leserbriefschreiber Nowak beklagt. In einer (gut eingestellten) Pelletheizung erfolgt die Verbrennung deutlich kontrollierter. Die Emissionen sind dadurch viel geringer, und das Problem ist bei Weitem nicht so dramatisch wie befürchtet. Das Umweltbundesamt rät dennoch – wie Herr Kuntermann korrekt erwähnt –, vom Neueinbau von Pelletheizungen ab. Was aber unter gar keinen Umständen bedeutet, dass etwa zu Gasheizungen geraten wird – diese nahegelegte Schlussfolgerung ist völlig abwegig. Vielmehr empfiehlt das Umweltbundesamt brennstofffreie Heizungstechniken (Wärmepumpen, Solarthermie) mit dem Energiebezug aus erneuerbaren Quellen. Und insbesondere wird die Reduktion des Wärmebedarfs (Isolation, geeignete Architektur, geeignete Lüftungsmaßnahmen usw.) empfohlen. Als Gebäudeeigentümer von Bestandsimmobilien, und sei es eine Kommune wie im Fall der Schule, steht man nun vor der grandiosen Auswahl aus dem Spektrum von „geht nicht“, „zu
teuer“, „umweltschädlich“, „klimaschädlich“ bis „Energiebezug aus Krisen- oder gar Kriegsgebieten“. Es gibt also nicht die pauschal perfekte Lösung. Vielmehr muss man abwägen, was am wenigsten unklug ist. Da habe ich persönlich eine klare Meinung: Am wenigsten klug ist die weitere Beförderung von Kriegstreibern durch den Kauf von Öl und Gas.
Matthias Schütze, Vorstand Energiegenossenschaft Hohe Waid, Hirschberg