Forschung zu neuen Stromspeichern im 50 km entfernten Darmstadt
An der TU Darmstadt wird in dem Verbundvorhaben „Clean Circles“ an einem neuartigen Energie-Stoff-Kreislauf geforscht. Dieses Verfahren soll ein zentraler Baustein der Energiewende werden. Der Grundgedanke des Verfahrens liegt in einer bestechend einfachen Idee: Elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen wird in Eisen gespeichert, das lager- und transportfähig ist. Die im Eisen gespeicherte Energie ist zu einem späteren Zeitpunkt wieder „abrufbar“.
Wie kann das funktionieren, fragen Sie sich sicherlich, und warum Eisen.
Eisen kommt auf der Erde häufig vor, meist als Eisenoxid. Eisenoxid kennen wir alle als Rost. Es hat sehr gute physikalisch-chemische Eigenschaften, die dieses Element so interessant für die Energiespeicherung machen.
Und das Verfahren geht so:
Stromerzeugung durch Wind oder Sonne geschieht CO2-frei. Dieser regenerativ erzeugte Strom wird nun eingesetzt, um Rost in das Metall Eisen umzuwandeln. Bei diesem Vorgang, Rost zu Eisen, wird die benötigte Energie im Eisen gespeichert. Zu einem späteren Zeitpunkt, dann, wenn Energie benötigt wird, verbrennt man das Eisen bei Luftzufuhr. Sehr geeignet sind Kohlekraftwerke, da sie alle dafür benötigten Bauelemente aufweisen. Statt Kohle wird dann Eisen verbrannt, indem das Eisen mit Luft, sprich mit Sauerstoff in Kontakt gebracht wird, und somit wieder Eisenoxid entsteht, also Rost. Bei diesem Schritt wird Wärme frei, die für Stromerzeugung genutzt werden kann. Der Rost wird dann wieder in Schritt 1, Rost zu Eisen, erneut eingesetzt. Somit hat sich der Kreislauf geschlossen und das alles auch noch CO2-frei, da Eisen kohlenstofffrei ist.
Das Team von Clean Circles weist zu Recht darauf hin, dass in Deutschland Energie (= Strom) neu gedacht werden muss. Und neu heißt ein vielfältiges Energie-Portfolio aus Erzeugung und Speicherung: Erneuerbare Energie aus Wind und Sonne, grüner Wasserstoff, Speicherung unterschiedlicher Energieformen, wobei auch Metalle als Energiespeicher in Betracht gezogen werden. Nur so kann sich Deutschland im weltweiten Strommarkt unabhängig von fossilen und atomaren Energieformen machen.
Interessiert? Mehr Information finden Sie hier: www.tu-darmstadt.de/clean-circles/about_cc/research_summary_cc/index.de.jsp
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Für die Schriesheimer Ökostromer
Prisca Henheik