Finanzdienstleister MSCI nutzt Daten der NGO urgewald 

Der Verein urgewald e.V. macht seit über 30 Jahren die Finanzierung von Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen auf der Welt sichtbar und benennt die Verantwortlichen. „Follow the Money“ ist der strategische Ansatz seiner Kampagnen gegen Investoren und sonstige Finanziers. Er zielt genau auf die Achillesferse dieser Vorhaben: das Geld. Denn ohne Kredite, Versicherungen und sonstige Investitionen werden kein Atomkraftwerk, kein Staudamm und keine Pipeline gebaut. Auch Bergbaukonzerne und Waffenhersteller benötigen ständig frisches Geld. Die Aktivist*innen von urgewald sprechen dazu regelmäßig mit Verantwortlichen in den Konzernen und in der Politik – schließlich sind auch die Bundesregierung und die Landesregierungen immer wieder, etwa über öffentliche und multilaterale Banken, an solchen Geschäften beteiligt. Der Erfolg von urgewald beruht auf der Kraft guter Argumente, auf der Qualität ihrer Recherchen und auf einer besonderen Hartnäckigkeit. Und die macht sich bezahlt: MSCI, ein amerikanischer Finanzdienstleister und führender Anbieter von ESG- und Klimaanalyse-Tools für die Finanzbranche, hat jetzt Daten von Kohleunternehmen aus der Global Coal Exit List* von urgewald in seine ESG-Plattform aufgenommen. ESG steht hier für Umwelt- und Klimaschutz (Environment), gesellschaftlichen Zusammenhalt (Social) und eine gute und nachhaltige Unternehmensführung (Governance). Diese ESG-Plattform wird von Finanzinstituten für Klimaschutz-Kennzahlen genutzt, aber es waren bisher keine Daten über die Expansionspläne von Kohleunternehmen verfügbar. MSCI ist daher an urgewald herangetreten mit dem Wunsch, deren Daten zum Kohleausbau und zu den Kohlefirmen in ihre ESG-Plattform zu integrieren, weil es eine wachsende Nachfrage nach unabhängigen Daten im Allgemeinen gibt und weil die urgewald-Listen als zuverlässig bekannt sind. Mit Hilfe der urgewald-Daten können MSCI-Kunden nun Unternehmen herausfiltern, die noch neue Kohleanlagen wie Kohlekraftwerke, -minen und Kohletransportinfrastruktur entwickeln. Das „Nein“ zum Kohleausbau muss für alle klimabewussten Investoren zur Norm werden, und der Schritt von MSCI kann dazu beitragen, diese Entwicklung zu beschleunigen. 

*Die Global Coal Exit List bietet Schlüssel-Kennzahlen zu über 1.000 Mutterkonzernen und über 1.800 Tochtergesellschaften, die entlang der Wertschöpfungskette der Kraftwerkskohle tätig sind. 

Quelle: Mitteilung von urgewald, Link: www.urgewald.org/finanzdienstleister-msci-nutzt-urgewald-daten

Für die Schriesheimer Ökostromer
Winfried Plesch