Ergänzende Stellungnahme der Schriesheimer Ökostromer zum Vortrag des Vereins Energiewende Bergstraße e.V. am 22. Oktober 2024
Die Schriesheimer Ökostromer begrüßen ausdrücklich den interkommunalen Entscheidungsfindungsprozess der Gemeinde Dossenheim und der Stadt Schriesheim zur Windkraft am Weißen Stein. Jede Form der Energieerzeugung, sei es der Bau einer Windenergieanlage oder eines Wasserkraftwerkes, erst recht der Bau eines Kohlekraftwerkes oder eines Atomkraftwerkes, ja jede Infrastrukturmaßnahme ist mit Eingriffen in die Natur und in die Umwelt verbunden. Daher kommen wir nicht umhin, Vor- und Nachteile im komplexen System Umwelt und Natur abzuwägen und schließlich Entscheidungen zu treffen – so auch hier bei der Frage nach Windkraftanlagen im Wald am Weißen Stein. Bei dieser Güterabwägung sollten wir uns von Fakten leiten lassen und nicht von Emotionen.
Den Vortrag des Vereins Energiewende Bergstraße am 22. Oktober im Vereinsraum der Mehrzweckhalle tragen die Schriesheimer Ökostromer inhaltlich vollumfänglich mit. Wie gefordert, sehen auch wir Gutachten zu den Auswirkungen des Baus von Windkraftanlagen am Weißen Stein als notwendig an. Es müssen die Auswirkungen zum einen auf die Natur und zum anderen auf den Menschen geprüft werden. So ist für uns eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung des Vorhabens, wie sie von den Naturschutzverbänden angemahnt wird, unabdingbar. Basierend auf den Ergebnissen der Gutachten kann schließlich die Entscheidung getroffen werden, ob Windkraftanlagen überhaupt und wenn ja, wie und in welchem Umfang gebaut werden können. Die Gutachten werden uns überdies helfen, im Fall einer Entscheidung für Windkraftanlagen die genauen Standorte der einzelnen Windräder festzulegen und über geeignete Ausgleichs- und Anpassungsmaßnahmen zu beraten. Schon heute bekannte Maßnahmen und technische Lösungen, die die Auswirkungen des Baus von Windkraftanlagen auf die Natur und den Menschen minimieren, sollten unbedingt – auch bei höheren Kosten – umgesetzt werden.
Im Fall einer endgültigen Entscheidung, Windräder am Weißen Stein zu bauen, ist uns Schriesheimer Ökostromern die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung bei deren Finanzierung z.B. in Form einer Bürgerenergiegenossenschaft überaus wichtig. Die Gewinne aus dem Betrieb der Windkraftanlagen sollten zu einem großen Teil, idealerweise vollständig, ins Gemeinwohl fließen, z.B. in die Haushalte der Gemeinden, in Natur-, Artenschutz-, Umwelt- und Klimaschutzprojekte vor Ort oder auch in Bildungsprojekte.
Für die Schriesheimer Ökostromer
Winfried Plesch