Energiespartipp Nr. 7: Das richtige Lüften im gut gedämmten Haus ist wichtig
Bei einem hohen Dämmstandard nimmt der prozentuale Anteil von Lüftungswärmeverlusten zu. Daher sollten Sie bei Niedrigenergiehäusern ernsthaft überlegen, ob die Lüftung überhaupt noch „per Hand“ erfolgen sollte, da bereits eine einfache mechanische Abluftanlage zu einer spürbaren Energieeinsparung führt. Grundsätzlich ist es bei der Belüftung „per Hand“ schwer, den definierten Heizwärmebedarf für ein Niedrigenergiehaus zu unterbieten. Denn allein durch die konventionelle, manuelle Belüftung, werden bereits schnell 30 kWh/m² pro Jahr verbraucht. Sehr effektiv ist die moderne Wärmerückgewinnung, bei der über 80% der Abluft direkt wieder an die frische „Zuluft“ abgegeben wird. Gute Zu- und Abluftanlagen mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung, kosten im Einfamilienhaus-Neubau zwischen 7.000,- und 13.000,- Euro.
Falls Sie sich bei einem Niedrigenergiehaus trotz höherem, persönlichen Aufwand für die konventionelle Lüftung entscheiden sollten: Vermeiden Sie beim „Lüften per Hand“ ständig gekippte Fenster, da die gerade erwärmte Innenluft direkt wieder nach außen abgegeben wird – Sie heizen praktisch zum Fenster hinaus! Stattdessen nur kurz „Stoßlüften“ mit weit geöffnetem Fenster und geschlossenem Thermostatventil. Hierbei wird die komplette Luft – je nach Windrichtung und Tages- und Jahreszeit – in etwa drei bis fünf Minuten ausgetauscht. Der Lüftungseffekt ist am größten, wenn alle Räume gleichzeitig gelüftet werden und die Innentüren der Wohnung geöffnet sind. Als grober Anhaltspunkt gilt: Lüften Sie jeweils drei- bis viermal täglich für vier bis fünf Minuten im Winter, zehn bis fünfzehn Minuten im Frühjahr und Herbst, sowie 25 Minuten im Hochsommer.
Passivhäuser hingegen müssen mit einer mechanischen Lüftungsanlage ausgestattet werden, um einen ausreichenden Luftwechsel und eine Feuchte-, Geruchs- und Schadstoffabfuhr zu gewährleisten. Eine einfache, mechanische Abluftanlage reicht hier nicht aus, denn nur durch eine Lüftungsanlage mit effektiver Wärmerückgewinnung kann der für ein Passivhaus definierte Heizenergieverbrauch von maximal 15 kWh/m² pro Jahr eingehalten werden.

Volker-Georg Altmann
für die Schriesheimer Ökostromer
unabhängig und parteiübergreifend