Energiespartipp Nr. 6 / Mit einem Strommessgerät die „Stromfresser“ entlarven:

Um einen Überblick zu erhalten, welche Geräte in Ihrem Haushalt besonders viel Strom benötigen, leihen Sie sich ein Strommessgerät aus. Diese messen sowohl bei kleinen Stromwerten (Stand-by-Verbrauch) als auch bei großen Verbrauchswerten sehr präzise. Messen Sie vor allem Geräte, die im Haushalt besonders viel Strom verbrauchen, wie z. B. Kühlschränke. Der Verbrauch eines Kühlschranks sollte allerdings einen Tag lang gemessen werden, weil nur so ein belastbares Ergebnis zustande kommt.
Eine moderne Möglichkeit einen Stromhaushalt für den konkreten Strombedarf der Haushaltsgeräte zu sensibilisieren und sich mit technischen Mitteln einen Gesamtüberblick zu verschaffen, ist der „intelligente Stromzähler“ (Smart Metering). Ein solcher Stromzähler kann den Energieverbrauch intelligent überwachen und einzelne Stromgeräte „kontrollieren“. Ein Nachteil sind die Anschaffungskosten für das Stromzählersystem mit jährlich laufenden Kosten von etwa 40 bis 70 Euro. Diese Kosten sind für einen normalen Haushalt derzeit nicht wieder reinzuholen. Für den Energieversorger hat der Einsatz intelligenter Stromzähler deutlich mehr Vorteile: Sie sind ein gutes Mittel, Informationen über die Lebens- und Stromnutzungsgewohnheiten ihrer Kunden zu bekommen und konkrete Stromnutzungsprofile für verschiedene „Haushaltstypen“ zu erstellen. Der Weg zum gläsernen Kunden ist dann nicht mehr weit. Der Energieversorger kann mit einer entsprechenden Tarifgestaltung eine bessere Lastplanung entwickeln und den Kunden gezielte Preisanreize liefern, damit der Strom statt in Spitzenlastzeiten in Nebenzeiten „genutzt“ wird. Nicht zuletzt kann mit „Smart Metering“ die Stromablesung einfach elektronisch erfolgen.

Definition Smart Metering
Ein „intelligenter“ Zähler, auch Smart Meter genannt, ist ein Zähler für Energie, z. B. für Strom, Gas, Wasser oder Wärme, der entsprechend der Definition des § 21d EnWG dem jeweiligen Anschlussnutzer den tatsächlichen Energieverbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit anzeigt und in ein Kommunikationsnetz eingebunden ist. Solche intelligenten Zähler sind schon seit den 1990er Jahren vor allem für Großkunden in Betrieb, werden aber seit ungefähr 2010 auch für Privathaushalte angeboten. Modellabhängig können intelligente Zähler die erhobenen Daten automatisch an das Energieversorgungsunternehmen übertragen, was diesem eine intelligente Netz- und Ressourcensteuerung ermöglichen soll.

Für die Schriesheimer Ökostromer
Volker-Georg Altmann