Die Region Rhein-Neckar und das Klima – Teil 3
Zu viel Regen, zu wenig Regen – das bereitet nicht nur den Landwirten und Winzern Sorgen. In den vergangenen Jahren bis Jahrzehnten sehen wir eine Änderung in der Niederschlagsverteilung. Die Winter sind eher zu feucht und die Sommer eher zu trocken: das bedeutet Hochwasser- und Niedrigwasserperioden. In beiden Fällen sind Flüsse nur eingeschränkt beschiffbar mit erheblichen Auswirkungen auf die Wirtschaft – auch hier in dieser Region. Denken wir nur mal an die Bilder vom Rhein aus den letzten zwei Jahren. So wenig Wasser, dass die Buhnen des Rheins wochenlang zu sehen waren. Frachtschiffe konnten viel weniger Fracht transportieren als gewöhnlich. Als Lösungen sind Binnenschiffe mit geringerem Tiefgang im Gespräch sowie eine Fahrrinnenanpassung. Doch ist eine Fahrrinnenanpassung wirklich eine Lösung? Was passiert bei extremem Hochwasser?
Doch zurück zu den Hitzeperioden und den damit verbundenen niedrigen Wasserständen und erhöhten Wassertemperaturen. Verunreinigungen, die durch Abwässer entstehen, können nur unzureichend verdünnt werden und dadurch sinkt die Qualität des Wassers. Anhaltendes Niedrigwasser bewirkt, dass die Wassertemperatur durch die erhöhte Sonneneinstrahlung steigt und sich Algen stark ausbreiten können. Dadurch nimmt dann der Sauerstoffgehalt des Wassers stark ab. Höhere Temperaturen und Sauerstoffmangel haben fatale Folgen für Fische.
Niedrigwasser bedeutet auch ein großes Problem für Kohle- und Atomkraftwerke, die mit Flusswasser gekühlt werden. Zu warmes Wasser darf nicht mehr zur Kühlung genutzt werden und eine Drosselung oder sogar Abschaltung dieser Kraftwerke ist dann erforderlich. Zu gerne wird immer argumentiert, dass die erneuerbaren Energien wetterabhängig sind: von Wind und Sonne. Doch die letzten Sommer haben uns gezeigt, dass auch fossile und atomare Stromversorgung nicht wirklich wetterfest ist. Kraftwerksausfälle werden in heißen Sommern durch Niedrigwasser und bei geringen Schneeschmelzen in milden Wintern eher die Regel sein.
Zudem sind Kohle- und Atomkraftwerke klimaschädlich und gefährlich. Auch wenn es Politiker gibt, die atomaren Strom als die Vorzeigeenergieform aufgrund Null CO2-Ausstoßes befürworten, kann man in Deutschland nicht ernsthaft diese Energieform wiederbeleben wollen. Radioaktiver Abfall muss Millionen Jahre sicher verwahrt werden und kein Mensch kann für einen solch langen Zeitraum verlässlich planen.
Klima geht uns alle an.
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Für die Schriesheimer Ökostromer
Prisca Henheik