Die Enzyklika LAUDATO SI’ von Papst Franziskus – Über die Sorge für das gemeinsame Haus (2.Teil):

In loser Folge wollen wir an dieser Stelle wortgetreue Auszüge aus der päpstlichen Enzyklika vorstellen. Aus unserer Sicht lohnt es sich, die Aussagen des Papstes genau zu lesen und die eigene Meinung daran zu reflektieren.

Erstes Kapitel: „Was unserem Haus widerfährt“ III.
Der Verlust der biologischen Vielfalt (Verse 32 – 42)

(Originaltext, gekürzt durch Auslassungen)

Die Ressourcen der Erde werden auch geplündert durch ein Verständnis der Wirtschaft und der kommerziellen und produktiven Tätigkeit, das ausschließlich das unmittelbare Ergebnis im Auge hat. Der Verlust von Wildnissen und Wäldern bringt zugleich den Verlust von Arten mit sich, die in Zukunft äußerst wichtige Ressourcen darstellen könnten, nicht nur für die Ernährung, sondern auch für die Heilung von Krankheiten und für vielfältige Dienste. (…) Möglicherweise beunruhigt es uns, vom Aussterben eines Säugetiers oder eines Vogels zu erfahren, weil sie uns mehr vor Augen sind. Doch für das gute Funktionieren des Ökosystems sind auch die Pilze, die Algen, die Würmer, die Insekten, die Reptilien und die unzählige Vielfalt von Mikroorganismen notwendig. (…) Die Pflege der Ökosysteme setzt einen Blick voraus, der über das Unmittelbare hinausgeht, denn wenn man nur nach einem schnellen und einfachen wirtschaftlichen Ertrag sucht, ist niemand wirklich an ihrem Schutz interessiert. (…)

Es gibt Orte, die einer speziellen Sorgfalt bedürfen wegen ihrer enormen Bedeutung für das weltweite Ökosystem oder weil sie wichtige Wasserreserven darstellen und so eine Gewähr für andere Formen des Lebens sind. Nennen wir zum Beispiel jene an biologischer Vielfalt überreichen Lungen des Planeten, die das Amazonasgebiet und das Kongobecken darstellen, oder die großen Grundwasservorkommen und die Gletscher. Wir wissen um die Bedeutung dieser Orte für die Gesamtheit des Planeten und für die Zukunft der Menschheit. (…)

Die Ozeane enthalten nicht nur den größten Teil des Wassers des Planeten, sondern auch den größten Teil der umfassenden Vielfalt an Lebewesen, von denen viele uns noch unbekannt und aus verschiedenen Gründen bedroht sind. Andererseits wird das Leben in den Flüssen, Seen, Meeren und Ozeanen, das einen großen Teil der Weltbevölkerung ernährt, durch die unkontrollierte Ausbeutung des Fischbestands geschädigt, die den drastischen Rückgang einiger Arten verursacht. (…)

Da alle Geschöpfe miteinander verbunden sind, muss jedes mit Liebe und Bewunderung gewürdigt werden, und alle sind wir aufeinander angewiesen.

Die Enzyklika LAUDATO SI’ von Papst Franziskus – Über die Sorge für das gemeinsame Haus (1. Teil)

Die deutsche Fassung der Enzyklika können Sie hier aufrufen (Quelle: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz). Dort können Sie den Text ausführlich studieren und als PDF-Datei downloaden.

Für die Schriesheimer Ökostromer
Winfried Plesch