Die endlosen Atomkatastrophen von Fukushima und Tschernobyl:

30 Jahre nach Tschernobyl und fünf Jahre nach Fukushima ist ein Ende der Auswirkungen der Atomkatastrophen kaum absehbar. Riesige Gebiete sind weiterhin stark mit radioaktivem Caesium kontaminiert und werden das noch für Jahrhunderte bleiben. Welche Folgen haben die Atomkatastrophen für die Bevölkerung?

Gesundheitliche Folgen
Auch dreißig Jahre nach der Katastrophe in der Ukraine liegt die Sterblichkeit bei den Überlebenden von Tschernobyl höher, sind die Geburtenraten geringer, hat das Auftreten von Krebs und psychischen Störungen zugenommen. Gerade einmal fünf Jahre nach der Katastrophe von Fukushima sind bereits psychische Erkrankungen, z. B. Depressionen, Angststörungen und posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) gehäuft zu verzeichnen. Auch ein spürbarer Anstieg von Schilddrüsenkrebs wurde nachgewiesen.

Gesellschaftliche Folgen
Die radioaktive Kontamination von riesigen Landgebieten hat das Leben von Millionen Menschen verändert. Zehntausende haben ihr Zuhause, ihr Land und ihre Existenzgrundlage verloren. Familiengenerationen, die bisher zusammenlebten, sind getrennt und viele werden nie wieder vereint werden. Die Betroffenen wurden unzureichend entschädigt und viele leben noch immer in provisorischen Unterkünften.

Die Kontamination des Grundwassers und der Weltmeere
Zur Kühlung der Reaktoren in Fukushima werden täglich rund 300 Tonnen Wasser in die Reaktorgebäude gepumpt, um anschließend als radioaktives Abwasser ins Meer abgelassen zu werden. Die Meereskontamination hat direkte Auswirkungen auf die marine Flora und Fauna. Die Gewässer nordöstlich des Atomkraftwerks Fukushima zählten vor der Atomkatastrophe zu den wichtigsten Fischereigebieten der Welt. Nun zeigen Fische und andere Meerestiere zum Teil so stark erhöhte Strahlenwerte, dass sie wie radioaktiver Abfall entsorgt werden müssen. Mittlerweile werden bei Meerwassermessungen vor der amerikanischen Westküste radioaktive Partikel im Meerwasser und Fischen registriert. Über die marine Nahrungskette gelangen diese auch in den menschlichen Organismus.

Fazit
Nachrichten, wie die jüngste Unfallmeldung aus dem französischen AKW Fessenheim oder den belgischen Schrottmeilern Doel oder Tihange, zeigen, dass an einem Ausstieg aus der Atomkraft kein Weg vorbei führt.
Und: Neben dem allgemein beschlossenen Atomausstieg kann jeder bereits jetzt schon einen persönlichen Ausstieg aus der Nutzung von Atom- und Kohleenergie vollführen, indem er zum „Schriesheimer Ökostrom+“ wechselt.
Für die Schriesheimer Ökostromer
Wolfgang Fremgen