Der Wald stirbt – Teil 2 (Von Hans-Josef Fell)

Es ist vorhersehbar, dass der Wald seine Funktion als Kohlenstoffsenke verlieren und die Erde sich weiter erhitzen wird. Es ist daher wichtig, aber genügt nicht, gegen die Abholzung der tropischen Regenwälder zu protestieren.

Wer also den Stopp der Regenwaldabholzung in der Ferne fordert, muss auch zu Hause für den notwendigen Waldschutz kämpfen. Große Teile der Naturschützer haben seit Jahrzehnten nicht sehen wollen, dass ihr Kampf z.B. gegen die Windkraft vor Ort in ihrem Wald, zum vermeintlichen Schutze der Vogelarten genau dazu führt, dass es diesen Wald bald nicht mehr geben wird. Jetzt sind wir soweit.

Ja, schlimmer noch, alle Gegner der Erneuerbaren Energien, die nur den Schutz ihrer klimazerstörenden fossilen Wirtschaftsmodelle im Sinne haben, haben immer die Argumente vieler Naturschützer, insbesondere gegen die Windenergie, als willkommene Unterstützung benutzt. So hat erst kürzlich der russische Präsident Putin, der sein ganzes Machtimperium auf die Einnahmen von Erdöl, Erdgas, Kohle und Atomkraft stützt, die typischen Argumente von Naturschützern benutzt, um gegen die Windkraft zu hetzen.

Dabei sind die Argumente, dass Windkraft mit Natur- und Artenschutz nicht zusammenpassen, längst widerlegt. Eine neue Broschüre des BWE* zeigt dies eindrucksvoll auf. Vielleicht begreifen mit dem Absterben der Wälder auch in Deutschland endlich viele Naturschützer, dass ihr Kampf gegen die Windkraft im Wald genau zu den Sargnägeln für den deutschen Wald gehörte. Nur dann ist es zu spät.

Überall brauchen wir neue Denkweisen und ein anderes Handeln. Wir müssen uns orientieren an Menschen, die gegen den Mainstream denken, die 100 % Erneuerbare Energien fordern und die eine neue Art der Waldwirtschaft vorschlagen, fernab von industriellen Methoden. Wir sollten vom alternativen Nobelpreisträger und Waldmacher Tony Rinaudo lernen. Er hat es geschafft, in der einst trostlosen, vertrockneten Sahelzone in Niger Millionen Bäume aus alten Wurzelstöcken wieder zum Wald zu machen. Seine Methode wird heute erfolgreich in über 24 afrikanischen Ländern angewandt. Ich weiß es nicht, aber vielleicht brauchen wir auch hier in Deutschland seine und andere Methoden, um nach dem Waldsterben wieder neue Wälder schnell hochzuziehen.

Gekürzter und leicht modifizierter Text, veröffentlicht mit Erlaubnis des Autors.

Quelle: https://hans-josef-fell.de/der-fraenkische-wald-stirbt

* Die Broschüre des BWE zu „Klima- und Naturschutz mit Windenergie“ kann als pdf angefordert werden: info@schriesheimer.oekostromplus.de

Für die Schriesheimer Ökostromer
Winfried Plesch