„Chancen der Energiewende“
Heute veröffentlichen wir einen Gastbeitrag des Vereins Energiewende Bergstraße e. V. zum Vortrag „Chancen der Energiewende“, den der ehemalige Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises Bertram Fleck am 20. April im Zehntkeller hielt.
Als Ergebnis der konsequenten Umstellung auf erneuerbare Energien konnte sein Landkreis die regionale Wertschöpfung auf über 40 Millionen Euro jährlich erhöhen. Die einzelnen Gemeinden haben sehr davon profitiert und seitdem genügend Spielraum, um Kindergärten, Schulen, Umweltschutz und das gesamte Angebot an die Bürger hervorragend auszustatten. Neben der Windenergie werden zusätzlich viele andere erneuerbare Energien wie Biogasanlagen, Erdwärme, Photovoltaik, Solarthermie oder auch die Grünschnittverbrennung genutzt. Mittels Grünschnittverbrennung werden zum Beispiel vier Schulen geheizt.
Als entscheidend betonte er die Teamarbeit, Kommunikation, Transparenz und Einbindung der Bevölkerung. Bertram Flecks Kernbotschaften sind: Tragt mit allem, was ihr könnt zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei, setzt euch mit vollem Engagement für erneuerbare Energie ein, zieht alle an einem Strang und wartet nicht, bis alle Hemmnisse beseitigt sind! Und ganz entscheidend: Handelt jetzt! Zum einen, weil die Klimaveränderungen ein Zögern, Zagen und Zaudern nicht mehr zulassen – zum anderen, weil laut Gesetzeslage ab 2028 ohne Einbeziehung der Kommunen und Bevölkerung Windradanlagen gebaut werden dürfen. Das heißt, es wird sowieso Windräder geben. Wenn diese aber von Großkonzernen gebaut werden, wird die Bevölkerung vor Ort eher nicht an den finanziellen Erträgen beteiligt sein.
Auf die gestellte Frage, ob man prinzipiell lieber anstatt im Wald nur in der Ebene Windräder bauen sollte, erwidert Bertram Fleck, dass wir es uns gerade zum langfristigen Schutz unserer Wälder nicht mehr leisten könnten, auf Standorte im Wald zu verzichten. Er betont jedoch auch, dass gut geprüft werden müsse, ob ein Standort entsprechend des Arten- und Naturschutzes angemessen ist. In seinem Landkreis seien tatsächlich 148 Windräder abgelehnt worden.
Bertram Fleck betonte von Beginn an, dass diese erfolgreiche Energiewende nur im Team gelingen konnte und es auf die Köpfe ankomme, die am Werk seien. Es ist schwer vorstellbar, dass jemand, der ihn an diesem Abend gehört hat, nicht beeindruckt gewesen sein könnte! Und wer wünschte sich nicht, in solch einem innovativen, mutigen und menschennahen Team mitzuarbeiten – oder dass die Energiewende auf diese Weise und mit solchen Ergebnissen auch bei uns schon vollzogen wäre!
Katrin Coch für den Verein Energiewende Bergstraße e. V.