Aus der Enzyklika LAUDATO SI’ von Papst Franziskus (Teil 6)

Zum Abschluss unserer Serie mit Auszügen aus der päpstlichen Enzyklika „Laudato Si‘ “ aus dem Jahre 2015 springen wir ganz an den Anfang des ersten Kapitels der Enzyklika mit der wortgetreuen Einleitung des Papstes zum Thema. Aus unserer Sicht gerade heute besonders bedenkenswert.

Alle Folgen unserer Serie können Sie gerne auf unserer Internetseite unter dem Reiter „NEWS“ nachlesen.

Erstes Kapitel: „Was unserem Haus widerfährt“ (Einleitung, Absatz 18 und 19)

(Originaltext, gekürzt um den ersten Absatz #17)

Die ständige Beschleunigung in den Veränderungen der Menschheit und des Planeten verbindet sich heute mit einer Intensivierung der Lebens- und Arbeitsrhythmen zu einem Phänomen, das einige als „rapidación“ bezeichnen. Wenn auch die Veränderung ein Teil der Dynamik der komplexen Systeme ist, steht doch die Geschwindigkeit, die das menschliche Handeln ihr heute aufzwingt, im Gegensatz zu der natürlichen Langsamkeit der biologischen Evolution. Hinzu kommt das Problem, dass die Ziele dieser schnellen und unablässigen Veränderung nicht unbedingt auf das Gemeinwohl und eine nachhaltige und ganzheitliche menschliche Entwicklung ausgerichtet sind. Die Veränderung ist etwas Wünschenswertes, wird aber beunruhigend, wenn sie sich in eine Verschlechterung der Welt und der Lebensqualität eines großen Teils der Menschheit verwandelt.

Nach einer Zeit irrationalen Vertrauens auf den Fortschritt und das menschliche Können tritt jetzt ein Teil der Gesellschaft in eine Phase stärkerer Bewusstheit ein. Es ist eine steigende Sensibilität für die Umwelt und die Pflege der Natur zu beobachten, und es wächst eine ehrliche, schmerzliche Besorgnis um das, was mit unserem Planeten geschieht. Wir geben einen – wenn auch sicherlich unvollständigen – Überblick über jene Fragen, die uns heute beunruhigen und die wir jetzt nicht mehr unter den Teppich kehren können. Das Ziel ist nicht, Informationen zu sammeln oder unsere Neugier zu befriedigen, sondern das, was der Welt widerfährt, schmerzlich zur Kenntnis zu nehmen, zu wagen, es in persönliches Leiden zu verwandeln, und so zu erkennen, welches der Beitrag ist, den jeder Einzelne leisten kann.

Für die Schriesheimer Ökostromer
Annette Dosch und Winfried Plesch