Der Wald stirbt – Teil 1 (Von Hans-Josef Fell)

Beim Spaziergang durch die Wälder und selbst nur mit dem Blick aus dem Auto ergeben sich augenfällige Schadensbilder im Baumbestand. Man braucht nur auf der A5 entlang der Bergstraße zu fahren, um viele tote und todkranke Fichten, Lärchen, Kiefern, Birken, Buchen und Eichen zu sehen. Selbst viele Büsche im Straßenbegleitgrün sind abgestorben.

Bundesweit sind tatsächlich sogar 110.000 Hektar Wald mitverursacht durch den Klimawandel zerstört, 300 Millionen Bäume müssten zu geschätzten Kosten von 640 Millionen Euro nachgepflanzt werden. Im ersten Halbjahr 2019 mussten allein in Bayern rund 4 Millionen Festmeter Schadholz wegen Trockenheit, Sturm, Schneebruch und Insektenbefall geschlagen werden, im ganzen Jahr 2018 waren es 6,5 Millionen Festmeter.

Ursachen sind die schädlichen Emissionen aus mit Erdgas, Erdöl, Kohle betriebenen Verkehrsmitteln, Heizungen, Industrieanlagen, Kraftwerken sowie aus der Landwirtschaft. Sie schädigen den Wald indirekt mitKlimagasen wie CO2 und Methan, da sie die Erde aufheizen. Infolgedessen kommt es zu Hitzeperioden und Trockenzeiten, was wiederum die Bäume schwächt. Zudem verbreiten sich Baumschädlinge infolge derErderwärmung rasant. Borkenkäfer oder Schwammspinner geben den geschwächten Bäumen den Rest. Es sind aber nicht nur die Klimagase, sondern auch Luftschadstoffe wie Stickoxide, Feinstaub und andere, dieaus Abgasen und aus der Landwirtschaft, vor allem der Massentierhaltung kommen, die direkt schädigend auf die Bäume einwirken.

Dieser für Bäume tödliche Mix aus Erderwärmung, Trockenheit, Hitze, Luftschadstoffen und Baumschädlingen führt nun zu einem Absterben ganzer, am Anfang noch kleinerer, Waldflächen. Die Folgen werden verheerend sein. Die infolge der Trockenzeiten schon beginnenden Sorgen der Wasserversorger nehmen dann rasant zu. Die Sauerstoffproduktion wird massiv verringert. Die Forst- und Holzwirtschaft mit über einer Million Arbeitsplätzen wird, nachdem sie das letzte tote Holz abgeräumt hat, deutlich geschwächt werden. Der Wald wird seine Funktion als Kohlenstoffsenke verlieren und so wird sich die Erde weiter erhitzen. Es ist sehr wichtig, aber es genügt nicht, gegen die Abholzung der tropischen Regenwälder anzugehen, wie es viele Naturschützer fordern. Wer also den Stopp der Regenwaldabholzung in der Ferne fordert, muss auch zu Hause für den notwendigen Waldschutz kämpfen.
(=> Teil 2 folgt nächste Woche).

Gekürzter und leicht modifizierter Text, veröffentlicht mit Erlaubnis des Autors.
Quelle: https://hans-josef-fell.de/der-fraenkische-wald-stirbt

Für die Schriesheimer Ökostromer
Winfried Plesch